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Predigten   / Kazania 

 

Das Herz des Vaters

 

 

 

Der bekannte indische Christ Sadu Sundar Singh erzählt: Ein König

hatte einen  Minister, einen sehr gebildeten Mann, der Christ wurde

 und  seinen  Glauben  vor  dem  ganzen  Volk  bekannte. Er erklärte,

daß er an den Heiland glaube, der in diese Welt gekommen sei, um

sie  zu  erlösen  von  Schuld  und  Tod.  Dem  König war das unver-

ständlich. "Aber", sagte er,"wenn ich will, daß etwas geschehen soll,

dann gebiete ich meinen Dienern, und das genügt, warum sollte der

König aller Könige selbst in diese Welt kommen?"

Der   König   wollte   den  Minister  wegen  seiner  Bekehrung   zum

Christusglauben entlassen. Da er ihn aber sehr liebte, versprach er

ihm Gnade, wenn er eine Antwort auf diese Frage wüßte. "Gewährt  

mir  vierundzwanzig   Stunden,  Majestät",  erwiderte   der  Minister,

"und ich will euch antworten".

Er ließ einen geschickten Schnitzkünstler holen und trug  ihm  auf,

eine  Puppe  anzufertigen  und  sie  genau  so zu kleiden  wie  das

zweijährige Kind des Königs. Am folgenden Tag machte der König

im  Boot  eine  Spazierfahrt.  Der  Schnitzkünstler  war angewiesen,

sich  am  Ufer  des  Flusses  aufzuhalten  und auf ein vereinbartes

Zeichen  die Puppe ins Wasser zu werfen. Der König sah die Pup-

pe  ins  Wasser   fallen,  und   in  der  Meinung,  es  sei  sein  Kind,

sprang er ins Wasser. Der Minister fragte ihn anschließend, warum

er  selbst  sein  Kind  habe  retten  wollen, wenn  doch  ein Wort an

seine  Diener  genügt  hätte.  "Es  ist  das  Herz des Vaters, das so

handeln  mußte!" erwiderte der König. Und der Minister antwortete:

"So  hat   sich   auch  Gott   nicht   damit   zufriedengegeben,   den

Menschen  nur  eine  Heilsbotschaft  zu  senden,  sondern  seine

unendliche  Liebe  ließ ihn  selbst  vom  Himmel  herabsteigen um

uns zu retten."

 

 "Und wir haben gesehen und bezeugen, daß der Vater den Sohn

gesandt hat als Heiland der Welt!"

 

 

                                                                    (1. Johannes 4,14)

 

 

Aus "Hoffen wir das Beste" von Axel Kühner