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Predigten   / Kazania 

 

 

 

 

Ganz bei Trost

 

Wenn wir einen unglücklichen, gescheiterten, hilflosen Menschen

bezeichnen, sagen wir: "Der ist auch nicht ganz bei Trost!"

Hinter dieser leicht hingeworfenen Bemerkung steckt eine wesentliche

Aussage über den Menschen. Er ist nicht ganz bei Trost. Wir alle

haben und kennen kleine Tröstungen, aber letztlich ist kein Mensch ganz

bei Trost. Wir sind angewiesen auf Zuspruch und Hilfe von außen.

Niemand kann die letzte Lebenskraft und Lebensfreude in sich. Alle

Menschen sind bedürftig und auf Trost angewiesen. Eine solche Trostbe-

dürftigkeit ist nicht Schwäche, sondern das Vorrecht des Menschen.

Darum sagt Jesus: "Aber der Tröster, den mein Vater senden wird in

meinem Namen, der wird euch alles lehren" (Johannes 14,26)

Jesus geht zu seinem Vater, kehrt an den Thron Gottes zurück, damit

wir Menschen wieder ganz bei Trost sein können. Seine Himmelfahrt

bedeutet für uns den Empfang des Trostes, das Erkennen des Heils.

Jesu Himmelfahrt gibt uns Hoffnung gegen alle Verlustangst, eröffnet

uns Zukunft gegen alle Vergänglichkeit.

Der kleine menschliche Trost lebt vom Vergessen. Die Menschen

sagen: "Vergiss es! Denk nicht mehr daran! Das Leben geht weiter,

Kopf hoch, es wird schon besser werden. Warte wenn der Frühling

kommt. Denk an andere, denen es noch schlimmer ergeht!".

Der göttliche Trost lebt vom Erinnern. Der Tröster Gottes wird alles,

was Gott geäußert hat, was er in Jesus Christus zum Ausdruck

gebracht hat, in uns erinnern und in uns eindrücken. Die Äußerungen

Gottes will der Tröster in uns festmachen. Der Geist Gottes erinnert

uns daran, was Jesus für uns gelebt und getan, erreicht und

vollbracht hat..

 

"Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele

herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe!".

                                                                                

 (Jesaja 38,17)

 

 

Aus "Überlebensgeschichten für jeden Tag" von Axel Kühner